NuVinci N360 im Detail: Was macht die Nabe so besonders? - Pedelecs und E-Bikes (2024)

Im zweiten Teil unserer Beitragsserie zur NuVinci N360 Nabe beschäftigen wir uns mit dem Bauteil als Solches.

Dabei möchten wir unseren Lesern die hauptsächlichen Unterschiede zu anderen bekannten Naben aufzeigen, die ansonsten in Fahrrädern zum Einsatz kommen.

Wer die NuVinci N360 im Detail kennt, kann nachvollziehen, welches die bedeutendsten Vorteile dieses Produkts sind.

Funktionsweise des NuVinci CVP

Vereinfacht dargestellt arbeitet das stufenlose Planetengetriebe mit zwei Scheiben für Antrieb und Abtrieb, bei welchem das Drehmoment reibschlüssig mittels neigbar gelagerten Kugeln übertragen wird.

Um nun die Übersetzung zu ändern, kann der Drehpunkt der Kugeln geneigt werden, wodurch im einen Fall eine Untersetzung und im anderem Fall eine Übersetzung erreicht wird.

Das Planetengetriebe mit dem Kugelsatz läuft dabei in einem speziellen Medium, welches zum einen die Reibschlüssigkeit erhöht und zudem auch für die notwendige Kühlung der Nabe und einen leisen Lauf sorgt.

Im folgenden Video (englisch) wird die Funktionsweise deutlich:

Das Grundprinzip wird hier (beim Vormodell der Nabe) auch auf Deutsch erklärt:

Die Standards für Entwicklung und Produktion der NuVinci N360 im Detail

Anders als die meisten Nabenhersteller entwickelt und produziert Fallbrook Technologies, die Firma hinter der NuVinci-Technologie, auch Produkte für den industriellen Einsatz. So kommt die NuVinci CVP-Technik auch im Industriesektor zum Einsatz — die Verwendung in Fahrrädern stellt dabei nur ein weiteres Segment neben vielen anderen dar.

Für industrielle Produkte gelten normalerweise andere Standards als im Fahrradsektor üblich und so profitiert die NuVinci N360 im Detail von den Vorgaben, die für Bauteile zum Einsatz in der Industrie eingehalten werden müssen.

So hat Fallbrook Technologies auch Prüfmittel, Prüfstände oder Prüfmethoden zur Verfügung, die sich für Hersteller anderer Naben nicht lohnen, diese vorzuhalten. Schon bei der Auslegung des Produktes (hier: NuVinci N360) wird auf die Einhaltung industrieller Standards geachtet, die dann in Versuchen auch getestet werden.

In diversen Haltbarkeits- und Belastungstests werden die Produkte der N360 Reihe auf die Probe gestellt: Hier werden dann beispielsweise ein Materialermüdungs-Test des Nabengehäuses, des Nabenflansches und der Abdeckung, ein Funktionstest mit geneigtem Laufrad auf dem Rollenprüfstand, ein Leerlauftest, ein dynamischer Schalttest (DST) oder ein Test bei starrem Übersetzungsverhältnis durchgeführt.

Auch mit diversen Umwelttests wird die Güte der NuVinci N360 nachgewiesen. So wird die Korrosionsbeständigkeit mittels der Benetzung mit Salzsprühnebel, die Witterungsbeständigkeit durch den Einsatz von UV-Strahlung und auch die weitere Umweltbelastung untersucht.

Mit verschiedenen Überlastungstests versucht man zudem das Bauteil an seine Grenzen zu bringen. Dazu gehören ein Höchstbelastungstest des Nabenflansches, ein Stresstest der Seitensteifigkeit nach DIN, ein Fixierungstest des Laufrades und der Funktionstest bei kalter Witterung.

Die Verarbeitungsqualität wird mit Methoden wie dem Funktionstest hinsichtlich Forschung und Entwicklung, der Einhaltung von Montagetoleranzen, die Sicherstellung der gewünschten Übersetzungsbandbreite und mit Hilfe von qualitativen bzw. quantitativen Fahrtests ständig überwacht.

Vorteile gegenüber anderen Schaltungen

Im Vergleich mit herkömmlichen bzw. alternativen Schaltsystemen bei Fahrrädern stellt sich die NuVinci N360 im Detail als weniger komplex dar. Durch die geringere Anzahl an verwendeten Bauteilen können diese zudem robuster ausgeführt werden.

Mit der CVP-Technik ist es möglich, einen Antrieb bzw. Motor in seinem effizientesten Bereich zu betreiben und so z.B. auch die Gesamteffizienz eines Mensch-Maschine-Systems wie dem Pedelec zu erhöhen.

Bei der NuVinci-Technik ist ein stufenloses Schalten auch unter Last möglich, so kann der Antrieb immer im optimalen Bereich gehalten werden — eine bessere und gleichmäßigere Beschleunigung ist die Folge.

Besonders an Steigungen bietet die CVP-Technologie von Fallbrook Technologies Vorteile, da sie das richtige Übersetzungsverhältnis bereitstellen kann, ohne den Motor in ineffiziente Leistungsbereiche zu zwingen.

Vorteile gegenüber anderen Nabenschaltungen

Im direkten Vergleich mit anderen Nabenschaltungen kann die NuVinci N360 mit nahezu dem höchsten übertragbarem Drehmoment hinsichtlich der kompakten Baugröße punkten.

Weiter kann die NuVinci CVP mit verschiedenen Antriebs- und Abtriebsszenarien betrieben werden. Dabei können Eingang und Ausgang entweder koaxial, in Reihe oder versetzt oder auch in U-Konfiguration (koaxial und koplanar) geschaltet sein. Daraus ergeben sich Gewichts- und Größenvorteile. Außerdem wird keine Drehmomentabstützung am Rahmen benötigt.

Im laufenden Betrieb entstehen zudem keine Zusatzkosten, denn die NuVinci-Nabe ist als absolut wartungsfrei ausgelegt und benötigt im Normalfall keinerlei Servicearbeiten.

Fazit und Ausblick

Mit der NuVinci N360 Nabe ist Fallbrook Technologies ein Quantensprung in der Schalttechnologie für Fahrräder gelungen. Dazu überzeugt das System in seiner Einfachheit, Robustheit und Anpassbarkeit an verschiedene Einsatzszenarien.

Das i-Pünktchen setzt der Hersteller zudem mit der Harmony-Erweiterung auf sein System, welches ein automatisiertes und nahezu unmerkliches Schalten für E-Bikes oder Fahrräder ermöglicht. NEU: Ab 2015 kann das zusätzliche Bedienelement seitens NuVinci ganz wegfallen, indem es in die Bosch Intuvia Steuerung integriert wird. Lesen Sie hier mehr zum neuen NuVinci H|Sync System.

Im nächsten Artikel unserer Serie, der dann unter dem voraussichtlichen Titel “Die N360 Harmony: Komponenten und Bedienung” demnächst erscheinen wird (wird dann auch hier verlinkt), gibt es mehr zur Harmony-Steuerung und deren Bedienung.

Umfassende Informationen zum System hat der Hersteller auf seiner speziellen Seite zur N360-Nabe bereitgestellt: Alles zur N360-Nabe

NuVinci N360 im Detail: Was macht die Nabe so besonders? - Pedelecs und E-Bikes (2024)

FAQs

What is the difference between an ebike and a pedelec? ›

If we look at e-bikes in detail, we can see that they have a more powerful motor and a larger battery compared to pedelecs. This means that e-bikes can reach higher speeds and have a longer range. Another difference is that e-bikes can also be ridden without pedaling, while pedelecs only provide support when you pedal.

What are s pedelecs? ›

S-pedelecs are electric bicycles that provide assistance up to a speed of 45 km/h. Compared to classic pedelecs, which provide assistance up to a speed of 25 km/h, speed pedelecs typically have a more powerful motor and a more robust design.

How much easier is it cycling an ebike? ›

An e-bike is much easier to ride than a regular bike and has several advantages that no other vehicle can offer. Not to mention, it's fun to use, contributes to your health, and can be the most comfortable bike to ride if you choose the right model–so hop onto one today and feel the difference!

What is the difference between electric bike and ebike? ›

However, you may have heard the terms "e-bike" and "electric bike" used interchangeably, leaving you wondering whether there is any difference between the two. In short, the answer is no. "E-bike" and "electric bike" refer to the same thing: a bicycle that is powered by an electric motor.

Which class of ebike is best? ›

The main differences are the speed at which the motor stops assisting the rider and where the bikes can be legally used. Class 1 ebikes are generally more versatile for recreational use on trails and paths, while Class 3 ebikes are geared towards faster commuting on roads.

Are eBikes harder to pedal than regular bikes? ›

It's not hard to pedal an electric bike. If you turn the pedal assist to 0, it's the same as pedaling a traditional bicycle. If you have the motor running on the e-bike, it's even easier! You pedal and travel faster on an e-bike.

What is the difference between Class 1 2 and 3 eBikes? ›

Class 1: Pedal-assist only; motor provides assistance all the way up to 20 mph. Class 2: Pedal-assist or throttle; motor provides assistance all the way up to 20 mph. Class 3: Pedal assist only; motor provides assistance all the way up to 28 mph.

What is a Type 3 ebike? ›

Class 1: eBikes that are pedal-assist only, with no throttle, and have a maximum assisted speed of 20 mph. Class 2: eBikes that also have a maximum speed of 20 mph, but are throttle-assisted. Class 3: eBikes that are pedal-assist only, with no throttle, and a maximum assisted speed of 28 mph.

What class ebike is Lectric? ›

All Lectric eBikes ship as a class 2 electric bike, meaning it has a throttle capable of propelling the bike at speeds of up to 20mph.

Can an eBike go 30 mph? ›

Electric Bikes that go 30mph

Some electric bikes have more powerful motors that enable them to assist with pedalling up to higher speeds of 28mph (compared to the usual 15.5mph). These are often used for commuting longer distances and can only be used on the roads.

How long should you ride an electric bike? ›

You could expect to get 22-50 miles out of most eBikes on a single battery charge with relaxed pedaling. In other cases, you will be able to ride even farther. There are several electric bikes available that can get 50+ miles on a single charge.

Do you go faster on an electric bike? ›

If you're still looking for a quick answer to the question “how quick can an e-bike go?” the answer is between 15.5 mph and 28 mph, legally, depending on where you live, but your legs can get you to whatever top speed you could reach if it were a traditional bike.

Are ebikes worth it? ›

Why Are E-bikes Worth Buying? Research indicates that in urban settings, e-bikes are faster than cars during rush hours. E-bikes maintain an average speed of 15-20 mph, which can be more efficient in cities with congested traffic where cars' average speeds drop significantly.

Is electric bike better than hybrid bike? ›

Riding long distances with human-powered pedaling can drain energy, so opting for an electric cycle is a good choice. If your office commute is short and you mainly want to focus on health during your commute, non-electric hybrid bikes are the most suitable option.

How is an ebike different from a moped? ›

Electric bicycles have pedals and provide a form of exercise. Most mopeds do not have pedals and do not provide exercise. Mopeds in the USA often require a driver's license and insurance and some form of registration.

How do pedelec bikes work? ›

An electric bike, or ebike, is a bicycle equipped with an electric bike motor to assist you when you're pedalling. The motor will get its power from a rechargeable battery mounted on the bike. To classify as an ebike, the motor has to help you rather than propel you on its own.

Can Ebikes be used without pedaling? ›

The answer is yes—and no. There are some e-bikes that feature a throttle, which will allow you to ride without pedaling. However, that feature does come with some downsides. Other types e-bikes, including both of the Bluejay models, require riders to pedal in order to engage the battery and the motor.

What is better, pedal assist or throttle? ›

Pedal assist offers a traditional experience while enhancing your pedaling, making it perfect for longer rides. Throttle mode, on the other hand, offers immediate power for quick accelerations and unique riding scenarios.

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